Graz hat was – deshalb will Nazanin Ezazi auch gerne hier bleiben.
Geraunzt und gejammert über die „Kulturstadt“ Graz wird hierzulande viel und oft. Da hilft manchmal der Blick von außen. So wie jener von Nazanin Ezazi aus dem Iran. Die Perserin ist seit 2011 Sopranistin an der Oper. Dafür hat sie sogar Angebote aus Los Angeles oder Washington ausgeschlagen. „Ich habe diese Entscheidung aber nie bereut“, lächelt die Sängerin.

Als einzigen Neuzugang holte sie damals Günter Fruhmann, Studienleiter der Grazer Oper, in sein Ensemble. „Ich hatte großes Glück, unter den vielen Bewerbern aufgenommen zu werden“, meint die Iranerin. So viel Glück hatte Ezazi nicht immer. In ihrer Heimat, dem Iran, wo sie bis 1998 lebte, dürfen Frauen in der Öffentlichkeit nicht alleine singen. „Das ist iranischen Frauen bloß in Chören oder in männlicher Begleitung gestattet“, erklärt Ezazi.
Graz fesselt
Schon vor ihrem Engagement an der Grazer Oper schwärmte eine Gesangskollegin, dass Graz auf Menschen, die hierher kommen, wie ein Magnet wirke und sie nicht mehr loslasse, sobald sie einmal hier sind. „Ich konnte das zu Beginn nur belächeln, aber genauso ist es gekommen. Mittlerweile habe ich mich total in Graz verliebt“, sagt Ezazi. Neben ihrem Engagement an der Grazer Oper singt Ezazi noch zusammen mit ihren zwei Cousinen in dem Trio „Le Tre Orfei“, das schon bei der Castingshow „Das Supertalent“ sehr erfolgreich war.  …
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05.02.2014 – Gekommen, um zu singen